Dorfgemeinschaftshaus

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Das Dorfgemeinschaftshaus wurde im Jahre 1954 als „neue Schule“ erbaut, und in den Jahren um 1971 erweitert zum DGH, sowie in jüngster Zeit erneut aufwendig renoviert.

Eine Zusammenfassung als Fotobuch findest Du hier. Das Ergebnis kann sich für ein kleines Dorf wie Elleringhausen allemal sehen lassen, finden wir. Ein wunderbarer Beitag zum Elleringhäuser Dorfgemeinschaftshaus und für die Dorfgemeinschaft daselbst, ist das riesige Wand-Bild von Maler und Künstler Dieter Blum


Aus alten und jüngeren Zeiten.

Als die Schule noch die Schule war, mit Anbau Lehrer- bzw. Wohnhaus und in der Erweiterung der Bau des DGH, unten rechts so wie es heut ausschaut, mit Blick von der Wildunger Landstraße


Dorfgemeinschaftshaus Elleringhausen

TWISTETAL-ELLERINGHAUSEN (-es-). Als um Ostern die Fundamente für den Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus ausgehoben waren und endlich die Bodenplatte gegossen werden sollte, stand für die Elleringhäuser fest, eigentlich bauen wir hier viel zu klein. Zwei Meter mehr Grundfläche würden mehr Platz für Toilette und Abstellraum schaffen. Seitdem ruht die Baustelle.
Ortsvorsteherin Renate Rohde hat in einem Schreiben an den Gemeindevorstand die Lage geschildert und im Namen der örtlichen Vereine folgenden Vorschlag unterbreitet Abweichend vom genehmigten Anbauplan soll das Gebäude um zwei Meter erweitert werden. Die von den gemeindlichen Gremien im Haushalt ausgewiesenen Mittel werden nicht überschritten. Die erforderlichen Mehrausgaben in Höhe von knapp 12000 Euro werden innerhalb des Dorfes aus Eigenmitteln und Eigenleistungen aufgebracht.
,Für die Gemeinde wird dadurch der Umbau des Gemeinschaftshauses nicht teurer. Das geben wir Elleringhäuser dem Gemeindevorstand schriftlich“, versicherte die Ortsvorsteherin ein Dienstagabend bei einem Ortstermin des Bauausschusses.

Doch die Stimmung im Ausschuss war angespannt. Vorsitzender Wilhelm Hundertmark hatte nach zwei Minuten genug gesehen und gehört. Er bestieg sichtlich verärgert den Bus, mit dem die Gemeindevertreter und der Gemeindevorstand nach Elleringhausen gekommen waren. Als die übrigen Ausschussmitglieder nicht gleich folgten und stattdessen das Gespräch mit der Ortsvorsteherin suchten, mahnte Hundertmark durch Fensterklopfen zum Aufbruch.

Bürgermeister Günther Hartmann machte unterdessen die Position des Gemeindevorstands deutlich; ‚Wir haben mehr als zwei Jahre über den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Elleringhausen beraten. Es gab drei verschiedene Varianten und nach Abstimmung mit Bürgern, Ortsbeirat und alten Gremien haben wir schließlich eine finanzierbare Lösung beschlossen. An diesen Beschluss sind wir gebunden. Da können wir doch nicht plötzlich auf Wunsch Einzelner die Beschlüsse aufheben und andere Pläne umsetzen lassen.“ Der Bürgermeister will vor allem keinen Präzedenzfall für künftige Bauvorhaben schaffen.

Bei den anschließenden Beratungen im Twister Rathaus fand sich dennoch eine Mehrheit für die Elleringhäuser Wünsche: Unter der Voraussetzung, dass die- Elleringhäuser schriftlich zusichern, dass für die Gemeinde durch die Änderung der Umbaupläne keine zusätzlichen Kosten entstehen, stimmte der Bauausschuss dem Vorschlag aus Elleringhausen zu.

Auszug aus der WLZ, Datum leider unbekannt

Im Haushaltsplan für das laufende Jahr sind 165 000 Eure für den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Elleringhausen vorgesehen. Darin enthalten sind auch die Kosten für die komplette Neueindeckung des Altbaudaches. Von dem Haushaltsansatz sind 40000 Euro mit einer Ausgabensperre versehen, die zu gegebener Zeit vom Gemeindeparlament freigegeben werden muss.
Am gestrigen Abend wurde der Elleringhäuser Anbau-Wunsch auch im Finanzausschuss beraten. Das Ergebnis lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.
Das letzte Wort hat auf jeden Fall das Gemeindeparlament, das am 14. Juli in Ober-Waroldern lagen wird.

Auszug aus der WLZ vom 17. Mai 1971.

Das Gemeinschaftshaus wurde eingeweiht und die Feuerwehr erhielt ein neues Löschfahrzeug.

Leider ist der Text nicht besser auszulesen, so dass hier nur der Artikel selbst zur Verfügung steht.

Texte im Juni 2023, R Göbel, Fotos V Zimmermann


WALDECKISCHE ALLGEMEINE (21. 03.1979)

350000 Mark für Elleringhäuser Gemeinschaftshaus

Diese Summe ist mit einer „Rate von 150000 Mark für 1979 und weiteren 200 000 Mark für 1980 im Twistetaler Haushalt verankert. Mit diesem Finanzaufwand soll das Gemeinschaftshaus im Ortsteil E1leringhausen (Bild) erweitert werden. Die Bürger haben zur Entlastung der Gemeindekasse Eigenleistungen in Höhe von 100 000 Mark zugesagt. Dennoch stieß das beabsichtigte Bauvolumen bei der CDU-Fraktion in der Parlamentssitzung am Montagabend auf Kritik. Den „Hebel der Sparsamkeit“, so CDU-Sprecher Wolfgang Scholz, müsse man auch hier ansetzen. Er appellierte namens seiner Partei an die Gemeindegremien die Bauplanung nochmals zu überprüfen. Seitens der SPD wurde das Projekt in der Kostenhöhe zwar gebilligt, aber beanstandet, daß es im Parlament nicht zur Entscheidung vorgelegen‘ habe. Dies, wurde moniert, sei ein „erneuter Alleingang des Gemeindevorstands, der trotz guter Absicht formell zu verurteilen sei“. Das Gemeinschaftshaus in Elleringhausen soll nach Auskunft von Ortsvorsteher und FWG Sprecher Hans Marowsky für die sporttreibenden Bürger die schon längst notwendige Vergrößerung erfahren. Elleringhausen, betonte Marowsky, habe seit Gründung der Großgemeinde freiwillig auf jegliche Hochbauprojekte verzichtet und wolle das Projekt jetzt verwirklicht wissen, da es im Ort künftig die einzige Kommunikationsstätte darstelle. (Foto: lx)


Gemeinschaftshaus in Elleringhausen soll durch Anbau erweitert werden

Kritik am Verfahren, wie das 350 000-Mark-Projekt In den Haushalt kam

TWISTETAL-ELLERING}IAUSEN (-st-). Verstimmung – aber keine Gegenstimme – gab es am Montagabend im Twistetaler Gemeindeparlament über die Planung und Antragstellung für eine Erweiterung des 1970 durch einen Umbau der ehemaligen Schule eingerichteten Dorfgemeinschaftshauses. Ans den Reiben der CDU- und SPD-Fraktion wurde kritisiert, daß das 350000-Mark-Projekt durch »die Hintertür‘ in das Investitionsprogramm und den Haushaltsplan gekommen sei, ohne zuvor von den Gemeindevertretern beraten worden zu sein.

Der Elleringhäuser Ortsvorsteher Hans Marowsky – Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft und Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses – wies die Vorwürfe entschieden zurück. Der Gemeindevorstand sei bereits Anfang 1978 über das Vorhaben unterrichtet worden und sowohl der Bauausschuß, als auch der Haupt- und Finanzausschuß hätten sich damit befaßt. Für eine öffentliche Erörterung in der Gemeindevertretung sei die Zeit noch nicht reif gewesen, weil zuvor eine detaillierte Planung erarbeitet werden mußte. Sie liege jedoch inzwischen vor.

Aus dem Gemeindevorstand wurde darauf verwiesen, daß er keinen offiziellen Beschluß über den Planungs-Auftrag gefaßt habe. In ersten Gesprächen sei von einem Kostenvolumen von etwa 40000 Mark ausgegangen worden. Daß daraus inzwischen 350 000 Mark geworden sind, die im Haushalt, beziehungsweise Investitionsprogramm, in 150 000- und 200 000 Mark-Raten für 1979 und 1980 vorgesehen sind, wurde im Grundsatz nicht angegriffen.

Sprecher aller Fraktionen waren sich darin einig, daß Elleringhausen einen größeren Gemeinschaftsraum als bisher benötige, nachdem der Saal der Gastwirtschaft nicht mehr zur Verfügung steht. Zweifel meldete allerdings Wolfgang Scholz (CDU) an, ob in dem vorgesehenen Rahmen gebaut werden müsse. Günther Hartmann (SPD) zeigte sich erfreut darüber, daß die Gemeinschaftshaus-Erweiterung mit 100000 Mark Eigenleistung der Elleringhäuser realisiert werden soll.

Hans Marowaky unterstrich, bisher sei noch nicht geklärt, wie und wann gebaut werde. Für Dienstag, den 27. März, um 20 Uhr, sei eine Bürgerversammlung angesetzt, in der es unter anderem auch darum gehen werde, ob die Eigenleistung tatsächlich im veranschlagten Maße zustande komme – „sonst kann nämlich überhaupt nichts passieren.“ In seiner Fraktion wie auch im Elleringhäuser Ortsbeirat sei man sich durchaus bewußt, daß die finanziellen Belastungen der Gemeinde für ihre Hallen und Gemeinschaftshäuser die Obergrenze erreicht habe. Andererseits müsse jedoch festgestellt werden, daß in diesem Ortsteil seit der Bildung der Großgemeinde keine Hochbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Das bisher rege Vereinsleben auf sportlichem und kulturellem Gebiet hänge entscheidend von einem größeren Gemeintchaftshaus ab. Gemessen an den Einrichtungen in den anderen Ortsteilen sei Elleringhauaen benachteiligt.

Geplant ist ein hallenförmiger 15 mal 15 Meter großen Anbau an das Gemeinschaftshaus auf dem derzeitigen Kinderspielplatz. Er soll sich mit einem Thekenraum, Duschen und Umkleidekabinen an den vorhandenen 13 mal 8,50 Meter „kleinen“ Saal anschließen, dessen Bühne ebenso wie die angegliederte Küche und die sanitären Anlagen weiterhin genutzt werden können.

Das 1970 eingerichtete Dorfgemeinschaftshaus von Elleringhausen soll auf dem Gelände des Kinderspielplatzes (links im Bild) durch einen hallenförmigen 15 mal 15 Meter großen Anbau erweitert werden.
(Foto: -st-)


Richtfest am Dorfgemeinschaftshaus Elleringhausen

Bürger bürgen für Anbau

TWISTETAL-ELLERINGHAUSEN (-ah-). Der Richtkranz ziert bereits den Anbau am Dorfgemeinschaftshaus Elleringhausen. In einer kurzen Feier wurde das Engagement der Dorfgemeinschaft bei dem Bauvorhaben gewürdigt. Einwohner haben eine Bürgschaft von 12000 Euro aufgebracht, um einen großzügigeren Ausbau als von der Gemeinde geplant zu ermöglichen.
Mit der Bürgschaft unterstreichen die Elleringhäuser die Bereitschaft, die Mehrkosten durch Eigenleistungen zu tragen. Nur wenn das Soll bei den veranschlagten Kosten tatsächlich überschritten werden sollte, müssen die Bürgen zahlen. Doch das wissen handwerklich geschickte Elleringhäuser offenkundig zu vermeiden, wie Ortsvorsteherin Renate Rohde anerkennend feststellt.
Erdarbeiten, Abtriss, Bodenplatte, Maurerarbeiten und Anstrich sind in Eigenleistung erledigt worden. Nur die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten sind an Handwerksbetriebe vergeben worden. Allerdings wollen die Bürger auch den Innenausbau selbst vornehmen.
Den Elleringhäusem war sehr daran gelegen, dass ein größerer Raum für die Unterbringung von Tischen, Stühlen und Sportgerät geschaffen wird und nicht die Mehrzweckhalle vollgestellt werden muss mit diesem Inventar. Darüber hinaus werden ein zusätzlicher behindertengerechter Aufgang geschaffen, die Toiletten modernisiert und ein Behinderten-WC eingerichtet. Erneuert wird auch der Garderobenbereich.
Das Gemeinschaftshaus kann zwar momentan genutzt werden, doch fehlen die sanitären Anlagen. Dass der Anbau in diesem Jahr in Betrieb genommen werden kann, bezweifelt Ortsvorsteherin Rohde. Eher werde die Einweihung Anfang 2004 stattfinden.
Für die Sanierungsarbeiten und die Erweiterung sind Kosten von 165 000 Euro veranschlagt worden. Dabei wird neben dem Dach der alten Schule das Wohnhaus neu eingedeckt.

Bilduntertitel: Richtfest wurde an dem bereits eingedeckten Anbau am Dorfgemeinschaftshaus Elleringhausen gefeiert. (Foto:-ah-)


TWISTETAL Elleringhäuser feiern die Fertigstellung des Anbaus an ihrem Dorfgemeinschaftshaus:

Unzählige Stunden fürs Dorf investiert

TWISTETAL-ELLERINGHAUSEN (-es-). Mit einem großen Fest für alle Heiter und die ganze Dorfgemeinschaft haben die Elleringhäuser die Fertigstellung des neuen Anbaus an ihr Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Der gemischte Chor unter Leitung von Kerstin Wilke sang frohe Lieder und die Turnkinder zeigten, was sie unter Anleitung von Karin Bernhard und Birgit Klein-schmidt so alles auf die Beine steilen können.
Viel Staub im wahrsten Sinne des Wortes wirbelten die Kinder mit ihrer Tuch-Inszenierung auf. Als Dank für alle hatten die Wilden Bienen und die „Nachteulen“ ein tolles Buffet aufgebaut. Denn vor allem war die Feier eine Gelegenheit zum Danksagen.
Ortsvorsteherin Renate Rohde dankte Bürgermeister Günther Hartmann und den Gemeindegremien für ihre Unterstützung für das Anbauprojekt. Dann listete die Ortsvorsteherin all die vielen Heller auf, die ein Jahr lang zu singe-zählten Hand- und Spanndiensten ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen waren. Wände mussten eingerissen, Fundamente ausgehoben, Schotter verteilt und Beton gegossen werden, Maurer waren nötig und Zimmerleute, Installateure und Elektriker. Und von fast jedem Handwerksberuf gibt es fähige Vertreter im Dorf. Sie alle packten unentgeltlich mit an und sorgten dafür, dass der Anbau und das neu gestaltete Foyer so schön erstrahlen wie nie zuvor. Rohde: „Was lange währt, wird endlich gut. Was wir gemeinsam geschaffen haben, kann sich sehen lassen.“

Besonderer Dank galt dem Gemeindebauamtsleiter Figge und Dieter Hoffmann, der ehrenamtlich als Bauleiter fungierte. All das wäre nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Mithilfe der vier ins Ort ansässigen Handwerksbetriebe und dem großen persönlichen Engagement der Inhaber.

„Hier ist hervorragende Handwerksarbeit geleistet worden‘, schwärmte auch Bürgermeister Hartmann und lebte die „außerordentlich große Eigenleistung“ der Elleringhäuser. Lediglich für die Dach- und Zimmerarbeiten habe man Firmen beauftragen müssen, In Zeiten leerer öffentlicher Kassen sei der Elleringhäuser Anbau ein Modell für andere. Anstelle einer Schlüsselübergabe stellte der Bürgermeister ein Fass Bier für alle Helfer in Aussicht.

Hartmann unterstrich die Bedeutung von Dorfgemeinschaftshäusern als Mittelpunkt dörflicher Kultur und stellte fest. „Das ist ein schöner Tag für Elleringhausen. Nach einer langen Planungsphase und schwierigen Beratungen in den Gemeindegremien ist das Werk nun vollbracht.“

Damit erinnerte Hartmann an die Probleme zu Beginn der Bauarbeiten: Als die Fundamente in der vom Gemeindeparlament genehmigten Größe ausgehoben waren, drängten die Elleringhäuser darauf, doch noch zwei Meter größer bauen zu dürfen. Die Genehmigung hierzu wurde erst erteilt, als Ortsvorsteherin Renate Rohde im Gemeindeparlament 15000 Euro in 500 Euro-Scheinen präsentierte, als Garantie dafür, dass der größere Anbau für die Gemeinde nicht teurer werde als vom Parlament genehmigt. Aufgrund der enormen Eigenleistungen hoffen die Elleringhäuser nun darauf, dass das Geld nach der Abrechnung aller Baukosten an die Spender zurückgezahlt wird.

Doch von all dem war beim Einweihungsabend keine Rede. Alle waren glücklich und zufrieden und auch die vielen anwesenden Gemeindevertreter machten deutlich, dass sie eigentlich nie am Gelingen des großen Gemeinschaftswerkes gezweifelt hatten. Schließlich sei der Gemeinschaftssinn in Elleringhausen fast sprichwörtlich. Dass das so bleibt, dafür sollen die vielen Kinder im Dorf sorgen, die im Turnverein mit seinen vielen Sparten gut aufgehoben sind. Mit von der Partie war auch die Jugendfeuerwehr, die für die Bewirtung der Gäste sorgte.

Pfarrer Michael Böttcher ging in seiner Andacht auf die Gemeinschaft stiftende Bedeutung des Gemeinschaftshauses ein. Das Haus werde für Hochzeiten und Beerdigungskaffees genutzt, für Sängerfeste und sportliches Training. Wie wichtig die Halle für den Sportverein und die ihm angeschlossenen Sänger ist, unterstrich Daniela Müller als Vorsitzende des TSV Elleringhausen. Der durch den Anbau gewonnene neue Platz zum Unterstellen der Turngeräte sei dringend nötig.
Außerdem bietet der neue Anbau Platz für moderne und behindertengerechte Toiletten sowie für einen Kühlraum zur Andienung an die Thekenanlage.

Bild unten links: Mit einem bunten Blumenstrauß hat die TSV-Vorsitzende Daniela Müller (r.) den unermüdlichen Einsatz von Ortsvorsteherin Renate Rohde für den Erweiterungsbau des Dorfgemeinschaftshauses gewürdigt.

Bild oben Mitte: Mit ihrem bunten Schwungtuch haben die Turnkinder des TSV Elleringhausen die Einweihungsfeier im Dorfgemeinschaftshaus mitgestaltet. (Foto: -es


Mittwoch, 16, Juli 2003

12 000 Euro Sicherheitsleistung für mögliche Mehrkosten bei Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses

Elleringhäuser Argumente unschlagbar

TWISTETAL-ELLERINGHAUSEN (-es-). Das hat’s noch nie gegeben: 12 000 Euro legte die CDU-Gemeindevertreterin Renate Rohde in ihrer Funktion als Ortsvorsteherin von Elleringhausen am Montagabend bar auf den Tisch der Gemeindevertretung. Das Geld, das zuvor von Bürgern, Vereinen und Handwerkern in Elleringhausen zur Verfügung gestellt worden war, ist für die Finanzierung eventueller Mehrkosten bei der Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses Elleringhausen bestimmt.

Wie bereits berichtet, hatten die Elleringhäuser nach zweijähriger Planungs- und Vorbereitungsphase um Ostern mit dem Abriss des Toilettenanbaus am Dorfgemeinschaftshaus begonnen. Als die Fundamente für den neuen Anbau ausgehoben waren und betoniert werden sollten, stellten die Elleringhäuser jedoch fest, dass der Anbau eigentlich zwei Meter breiter als ursprünglich geplant und genehmigt ausfallen müsse.
Der zusätzliche Raum koste nicht die Welt, rechneten die örtlichen Handwerker vor. Der Anbau bringe aber erheblich mehr Stauraum, der dringend benötigt werde. Seitdem ruht die Baustelle. Der Gemeindevorstand sah sich nicht in der Lage, den zusätzlichen Erweiterungsantrag aus Elleringhausen positiv zu entscheiden. „Wir haben eine klare Beschlusslage“, erläuterte Bürgermeister Günther Hartmann, „daran sind wir gebunden. Bei einem Ortstermin informierte sich der Bauausschuss der Gemeindevertretung über die Elleringhäuser Wünsche und empfahl dem Parlament eine Zustimmung unter Auflagen. Diese Auflagen wurden vom Finanzausschuss konkretisiert: Die Elleringhäuser sollten sich schriftlich verpflichten, dass sämtliche Mehrkosten, die durch die Erweiterung entstehen, durch Eigenleistung und eigenes Geld gedeckt werden.

Das zu bescheinigen, war der Ortsbeirat auch bereit. Doch eine Rechtsauskunft des hessischen Gemeindebundes stellte klar: Der Ortsbeirat ist ein beratendes Gremium ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Allein der Gemeindevorstand kann rechtsverbindliche Verträge abschließen. Vorschlag des Gemeindebundes: Die Mitglieder des Ortsbeirates könnten sich ‚höchst persönlich‘ für die Übernahme der Kosten verbürgen.
Dazu war Ortsvorsteherin Renate Rohde auch bereit, denn sie ist sich der Rückendeckung aus dem Dorf sicher: „Die Elleringhäuser wollen diesen Anbau und sind bereit, dafür Eigenleistung und Bargeld aufzubringen.

Zum Beweis legte Renate Rohde am Montag 12 000 Euro in bar vor. Dieses Geld, das der Summe entspricht, die das Twistetaler Bauamt als wahrscheinliche Mehrkosten ermittelt hat, soll auf ein Verwahrkonto bei der Gemeinde eingezahlt und bei Bedarf verwendet werden. Die Elleringhäuser Handwerker sind jedoch sicher, dass das Geld am Ende garnicht benötigt wird. Die bereits abgewickelte Ausschreibung der Dachdeckerarbeiten habe gezeigt, dass allein dieses Gewerk um einige Tausend Euro günstiger ausfällt als ursprünglich geplant und vom Parlament genehmigt. Weitere Einsparungen seien durch zusätzliche Eigenleistungen der Elleringhäuser Vereine möglich. Am Ende werde der größere Anbau nicht teurer als die bereits genehmigten und im Haushaltsplan festgeschriebenen 165 000 Euro.
Wenn die Rechnung also aufgeht, können die Elleringhäuser ihre 12 000 Euro Sicherheitsleistung nach Fertigstellung wieder zurückerhalten. Bis dahin muss jedoch noch einiges geschehen: Eine neue Baugenehmigung muss her. Dazu wird ein neuer Bauplan mit Statikberechnung benötigt. Mit dem einstimmigen Parlamentsbeschluss im Rücken wird der Gemeindevorstand nun die nötigen Weichen stellen.

Für die dadurch entstandene zeitliche Verzögerung übernimmt das Gemeindeparlament keine Verantwortung, machte der SPD-Gemeindevertreter Otto Paul deutlich und fügte an die Adresse von Renate Rohde hinzu: „Ihr könntet schon fertig sein mit Eurem Anbau, wenn ihr Euch an die Pläne gehalten hättet.“

Dennoch wolle auch die SPD-Fraktion dem Vorhaben keine Steine in den Weg legen. Das vorgeschriebene Verfahren mit Baugenehmigung und Finanzierungsvorbehalt müsse aber natürlich eingehalten werden.

Das bestätigte auch der FWG-Gemeindevertreter Fritz Franke: „Wohlwollen für das Projekt ist in diesem Parlament vorhanden.“
Und der Grünen-Parlamentarier Reinhard Deutschendorf ergänzte: Wir sind alle guten Willens. Im Nachhinein ist es nur schade, dass wir zwei Jahre Planungsarbeit in den Sand gesetzt haben.
Während einer Auszeit trat am Montagabend der Altestenrat des Gemeindeparlamentes zusammen, um gemeinsam einen Beschluss vorzubereiten, der das Vereinbarte „wasserdicht‘ machte. Einstimmig wurde dann beschlossen:
• Der Umbaubeschluss vom 17. Juni vergangenen Jahres wird aufgehoben.
• Der Erweiterungsbau wird nun zwei Meter größer in Richtung Norden geplant.
• Mit Renate Rohde wird eine rechtsverbindliche Vereinbarung über die Übernahme sämtlicher Mehrkosten abgeschlossen. Vorab zahlt Renate Rohde 12 000 Euro auf ein Verwahrkonto der Gemeindekasse ein.
• Vor dem Weiterbau wird die neue Baugenehmigung abgewartet.
• Aufträge an Dritte werden alleine durch den Gemeindevorstand vergeben.

Bilduntertitel: Den Elleringhäusern liegt der Um- und Erweiterungsbau an ihrem Dorfgemeinschaftshaus sehr am Herzen. Zum Beweis legte Ortsvorsteherin Renate Rohde am Montagabend 12000 Euro bar auf den Tisch der Gemeindevertretung. (Foto: -es-)


KOMMENTAR

Bargeld lacht

Von Elmar Schulten
Wer teure Änderungsanträge im Parlament vorträgt, der soll bitte auch sagen, wie das finanziert werden soll! – So oder so ähnlich versuchen die Bürgermeister landauf, landab regelmäßig bei der Debatte über ihre Haushaltsplanentwürfe allzu große Planabweichungen zu verhindern.
Meistens bleibt die Aufforderung unbeantwortet, denn welcher Hobbypolitiker könnte schon sagen, welche Haushaltsstelle ohne große Folgen zu streichen oder welche Einnahmequelle zusätzlich zu erfinden wäre? Nicht so am Montag im Twistetaler Gemeindeparlament: Da hat die CDU-Gemeindevertreterin und Ortsvorsteherin von Elleringhausen, Renate Rohde, bares Geld auf den Tisch des Hauses gelegt, um der Forderung der Mitbürger nach einem größeren Dorfgemeinschaftshaus Nachdruck zu verleihen.

24 druckfrische 500-Euro-Scheine hatte die engagierte Ortsvorsteherin in Elleringhausen gesammelt. Bürger, Vereine und vor allem die Inhaber der ortsansässigen Handwerksbetriebe unterstützen den Erweiterungswunsch nach Kräften. Dabei sind sie felsenfest davon überzeugt, dass das Geld am Ende gar nicht benötigt wird, weil die Baukosten im bereits genehmigten Rahmen bleiben werden. Welcher Gemeindevertreter wollte angesichts dieser 24 lilafarbenen Argumente noch nein sagen? Wenn die Elleringhäuser mit Arbeitskraft und barem Geld den Umbau mitfinanzieren wollen, dann will niemand ernsthaft als Bremser auftreten.
So viel Bürgersinn muss unterstützt werden. Das bekräftigte auch Parlamentssprecher Hans Sadowski: Wir sind von den Bürgern gewählt worden, um den Bürgerwillen umzusetzen.
Bleibt die Frage, ob dieses Finanzierungsmodell Schule machen wird: Wenn das Steueraufkommen nicht ausreicht, müssen eben zusätzlich Spendengelder für öffentliche Baumaßnahmen gesammelt werden.


Abrechnung des Hallenanbaus liegt vor:

Elleringhäuser wollen Geld zurück

TWISTETAL- ELLERINGHAUSEN (-es-). Neun Monate nach Fertigstellung des Hallenanbaus liegt nun auch die Abrechnung der Baukosten vor. Der Kostenrahmen von 165 000 Euro wurde sogar mit knapp 2000 Euro leicht unterschritten. Die versprochenen Eigenleistungen der Elleringhäuser wurden erbracht, so dass einer Rückzahlung der als Sicherheitsleistung hinterlegten 12 000 Euro nichts mehr im Wege steht.
Das haben am Montag- und Dienstagabend auch die Mitglieder von Bauausschuss und Finanzausschuss nach eingehender Beratung einstimmig entschieden. Nur ein Gemeindevertreter hat sich der Stimme enthalten. Am 7. März steht das Thema im Gemeindeparlament zur abschließenden Beratung und Entscheidung an.
Kontrovers diskutiert wurde in den Ausschüssen das Verfahren, das zum jetzigen Umfang des Hallenanbaus geführt hatte. Einig waren sich alle, dass die Baumaßnahme ordentlich und fachgerecht bei vollem Einsatz der Elleringhäuser abgewickelt wurde. 1878 Arbeitsstunden wurden unentgeltlich erbracht. Diskutiert wurde jedoch, wie diese Stunden einzurechnen seien.

Für die Eigenleistungen hatte sich Ortsvorsteherin Renate Rohde im Juni 2003 persönlich verbürgt. Bei einer Sitzung des Gemeindeparlamentes legte sie im Namen der Ortsgemeinschaft 12 000 Euro Bargeld vor. Das Geld wurde auf ein Verwahrkonto der Gemeinde eingezahlt und soll nun zurückgezahlt werden.
Zur Erinnerung: Die Diskussionen um den Anbau an das DGH reichen bis zum April 2000 zurück. Damals hat das Parlament auf Bitten des Ortsbeirats 50 000 D-Mark für die Dachsanierung bereitgestellt und über die Details des Anbaus gesprochen. In der Folge kamen drei Ausbauvarianten auf den Tisch, die Dachsanierung wurde zurückgestellt

Im Haushaltsplan 2003 standen erstmals 165 000 Euro für das Bauprojekt bereit. Der Bauausschuss genehmigte jedoch nur eine kleine Variante.
Als dann im April mit dem Abriss des alten Toilettentraktes begonnen wurde und die ersten Fundamente ausgehoben wurden, drängten die Elleringhäuser darauf, den Anbau doch noch ein wenig größer ausführen zu dürfen. Es gab einen Baustopp und lange Verhandlungen, in deren Verlauf der Ortsbeirat massive Eigenleistungen anbot. Um zu beweisen, dass es den Bürgern ernst war, legte die Ortsvorsteherin 24 lilafarbene 500-Euro-Scheine auf den Tisch des Bürgermeisters. Dieses Geld soll nun zurückgezahlt werden.

Bilduntertitel: Überraschend präsentierte Ortsvorsteherin Renate Rohde im Juni 2003 in einer Sitzung des Gemeindeparlamentes im Namen der Elleringhäuser 12000 Euro.
Mit dem Bargeld bürgte sie für Eigenleistung des Dorfes beim Hallenumbau. Jetzt geht es um die Rückgabe des Geldes.
(Foto: -es-)


Auszüge aus unterschiedlichen Veröffentlichungen aus WLZ und HNA zum Thema Dorfgemeinschaftshauserweiterung Elleringhausen. Die Texte wurden der besseren Lesbarkeit extrahiert und neben den eigentlichen Zeitungsausschnitten abgebildet. Quelle KH Göbel Archiv, Texte R Göbel im August 2023

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