Die Chronik

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Kurze Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Elleringhausen

Als die Freiwillige Feuerwehr Elleringhausen vor 25 Jahren am 22.123. Mai 1965 ihr 100-jähriges Bestehen feierte, war man allerorts überrascht, daß die Wehr in unserem Dorf schon so lange besteht.

Der Grund für die damalige Entscheidung, ein 100-jähriges Bestehen zu feiern, liegt bei einer Beschlußfassung des damaligen Gemeinderates in Elleringhausen vom 16. Sept. 265. Aus dem Protokollbuch wird daher auszugsweise zitiert: „Betr.: Anschaffung einer Feuerspritze.

Nachdem Bürgermeister Welle und Göbel Bericht über die vom Maschinenbauer Koster zu Wetterburg angefertigten Spritzen, welche dieselben besehen als in Massenhausen und in Vasbeck, erstatten, welcher dahinlautete, daß dieselben als gut und von den betroffenen Gemeinden als lobend anerkannt, wurde beschlossen, beim Maschinenbauer Koster eine Spritze mit vier . . .? nebst Standrohr für 250 Taler zu erwerben.“

Am 4.9.1866 wurde dann beschlossen, Friedrich Gottmann, und Schmied Fr. Schnaare, das Amt als Spritzenmeister zu über­tragen.

Leider liegen dann für die Zeit von 1874 bis 1916 keine Protokollbücher der Gemeinde Elleringhausen vor. Aus Unter­lagen der Feuerwehr kann jedoch bestätigt werden, daß bereits mit dem Ankauf der Feuerspritze auf freiwilliger Basis von allen Einwohnern des Dorfes Feuerwehrdienst geleistet wurde.

Im übrigen war es zu der damaligen Zeit Sitte und Brauch, daß jedes jungvermählte Paar für den Feuerschutz einen ledernen Löscheimer spenden mußte. Diese Eimer sowie die Druckspritze haben bis nach dem zweiten Weltkrieg in Elleringhausen noch gute Dienste geleistet.

Seit 1935 stand dann offiziell eine Freiwillige Feuerwehr, die von Heinrich Gottmann bis zum Kriegsende geleitet wurde.

Im Jahr 1947 erhielten die Elleringhäuser ihre erste Motor­spritze, die 1962 und 1981 nochmals geflen eine neue ausge­tauscht wurde.

Vor rund 55 Jahren entstand unmittelbar nach dem Krieg die Elleringhäuser Wehr auf der Basis der Freiwilligkeit. In den beiden Weltkriegen, in denen fast alle männlichen Be­wohner zum Kriegsdienst einberufen waren, mußten Frauen und Kinder Brandschutzdienst leisten.

Der erste Ortsbrandmeister nach 1945war Heinrich Eiffert, der sein Amt 1957 an Fritz Rohde II, seinen bisherigen Stellvertreter, weitergab. Heinrich Eiffert, der am 1.11.1970 zu Grabe getragen wurde, hat sich ebenso wie sein Nachfolger besonders um den Brandschutz in Elleringhausen verdient ge­macht.

Ab 1950 hat eine Wettkampfmannschaft aus Elleringhausen an den Kreiswettkämpfen in Waldeck und später Waldeck-Frankenberg ununterbrochen mit großem Erfolg teilgenommen. Einmal wurde man Kreissieger und befand sich in al1den Jahren immer in der Spitzenklasse in Waldeck unter mehr als 100 Feuerwehren. Die Wehr kann inzwischen auf eine sehenswerte Pokalsammlung stolz sein.

Im Jubiläumsjahr 1965 zahlte die Wehr 46 Aktive, davon trugn 30 Männer das Goldene und alle übrigen Männer das Silberne Abzeichen. 1970 waren es dann sogar 40 Goldene Leistungs­abzeichen, eine fast einmalige Leistung.

Bereits 1866 wurde ein sogenanntes Spritzenhaus errichtet, das bis 1947 gute Dienste leistete. Am 14.2.1947 wurde dann der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses beschlossen, das in den letzten beiden Jahren nunmehr erweitert und umgebaut würde.

In der Vergangenheit und schon 1977 beim Umbau des alten Hauses wurde ein Großteil der Arbeit in Eigenleistung ge­tätigt. Auch bei der jetzigen Fertigstellung des Geräte­hauses wurden Eigenleistungen in großem Umfang erbracht.

Absoluter Höhepunkt war dann die Übergabe eines Tragkraft-spritzenfahrzeuges vom Typ TSF im Mai 1971. Im Beisein von Herrn Landrat Dr. Karl-Hermann
Reccius wurde das neue Fahr­zeug von Bürgermeister Karl Brühmann an die Wehr übergeben. Er sprach die Hoffnung aus, daß das neue Gerät nur Übungszwecken zu dienen brauche, und niemals zum unentbehrlichen Handwerkszeug im Brand- oder Katastrophenfall werden möge.

Die Bürgermeister in Elleringhausen waren nach den hier vorliegenden Unterlagen ab 5.2.1916 Friedrich Rohde II, ab 3.6.1937 Fritz Krummel, ab 16.1945 Fritz Brand, ab 25.4.1948 Fritz Schluckebier und ab 5.12.1959 Karl Brühmann, der bis zur Gebietsreform im Amt blieb. Ab 1972 war Karl Brühmann noch kommissarischer Ortsbeiratsvorsitzender. Er wurde dann Ende 1972 von Ortsvorsteher Hans Marowsky abgelöst, der noch bis heute im Amt ist.

Alle Bürgermeister und Ortsvorsteher haben sich ohne Aus­nahme für ihre Freiwillige Feuerwehr unermüdlich eingesetzt.

Die Ortsbrandmejster nach 1945 waren Heinrich Eiffert, der am 26.1.1957 von Fritz Rohde II abgelöst wurde. Am 9.3.1968 wurde Richard Figge zum Ortsbrandmeister gewählt, der im Zuge der Gebietsreform Wehrführer wurde. Am 30.10.1975 wurde Wilfried Gottmann neuer Wehrführer. Er wurde am 14. Dezember 1985 von seinem bisherigen Stellvertreter Winfried Krume abgelöst, der dieses Amt bis heute innehat.

Ortsvorsteher Hans Marowsky gehört inzwischen dem Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr seit 40 Jahren als Schriftführer und Kassierer an. Er ist noch heute im Amt.

Es ist selbstverständlich, daß in den vielen Jahren Feuerwehrausrüstung, Schläuche und Uniformen von der Gemeinde angeschafft wurden.

Außer einem Großbrand im Jahr 1945 im Gasthaus Wernert waren im Dorf selbst nur kleine Löscheinsätze erforderlich.

Die aktiven Wehrmitglieder haben neben den Wettkämpfen Lehrgänge der Hessischen Landesfeuerwehrschule und Lehrgänge des Kreisfeuerwehrverbandes mit gutem Erfolg besucht. Sie nahmen an vielen Übungen des damaligen Löschbezirks Twiste und ab 1972 der Gemeinde Twistetal teil. Sie besuchten in großer Zahl Erste-Hilfe-Kurse und unterzogen sich einer Ausbildung im Funkdienst.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Elleringhausen, interne Aufzeichnungen

Im Jubiläumsjahr stehen noch zwei große Ereignisse bevor. Anläßlich des Hessischen Landesfeuerwehrtages vom 31. August bis 2. September 1990 soll die Freiwillige Feuerwehr Ellring-hausen ein neues, modernes Löschfahrzeug erhalten. Das schon oft zitierte Feuerwehrgerätehaus wird großzügig erweitert und wird auch noch in diesem Jahr fertiggestellt und seiner Bestimmung übergeben.

Bis zum heutigen Tag wird in Elleringhausen freiwillig und ehrenamtlich Feuerwehrdienst geleistet.

Seit 1980 gibt es auch eine Jugendfeuerwehr, die sich erfolgreich bewährt hat, an Lehrgängen und Fachausbildungen teilgenommen und bei Wettkämpfen mitgewirkt hat.

Die Bürger in Elleringhausen konnten sich stets auf ihre Freiwillige Feuerwehr verlassen und ruhig schlafen.

Es besteht daher Anlaß, nunmehr das 125-jährige Bestehen festlich zu begehen und mit Freunden aus Nah und Fern einige schöne Tage zu verleben.

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