Kirche historisch

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Die Kirche zu Elleringhausen historisch aufgeschlüsselt.

Kirche zu Elleringhausen

Ein Bilderbuch zum Blättern über Kirche und Pfarrer von Elleringhausen, von Pfarrer Dr. M. Westerweg


Gesamtwerk ist in zwei Abteilungen unterteilt, die Kirche hier wie folgt, sowie Die Pfarrer

Die Kirche (Von Pfarrer Dr. M. Westerweg)

Das Gebäude

1408 ist für Elleringhausen eine Nikolaus geweihte Kapelle und damit ein kirchliches Gebäude erstmals urkundlich erwähnt.[1] Die baulichen Ursprünge der Kirche sind zweifelsohne älter und reichen bis in das frühe 13. Jahrhundert zurück. Eine Veränderung erfuhr die Kirche im 17. Jahrhundert, als die Gewölbe entfernt und ein Obergeschoss aus Fachwerk aufgesetzt wurde. Dieses diente wahrscheinlich als Zehntscheune. 1926 bis 1928 wurde der Westturm neu errichtet.[2] Das Sakramentshäuschen in der Nordwand des Chores ist gotischen Ursprungs.[3]

Die Zugehörigkeit

Kirchlich gehörte Elleringhausen zum Bistum Paderborn und war dem Archidiakonat Horhausen (heute Niedermarsberg) zugeordnet.[4] Bereits vor 1498 war Elleringhausen Teil des Kirchspiels Dehringhausen. 1431 ist der Freistuhl Elleringhausen noch dort verzeichnet. 1498 wurde der Gemeindegottesdienst von der Klosterkirche Volkhardinghausen nach Elleringhausen verlegt. Grund hierfür war die 1497 durchgeführte Klostervisitation in Volkhardinghausen, bei der verfügt wurde, dass sich Prior und Konvent von der Betreuung der Gemeinde Braunsen und auch Elleringhausen zurückzuziehen habe. Offensichtlich war es zu Störungen bei der Nutzung der klösterlichen Stiftskirche als Parochialkirche und Einschränkungen des geregelten Lebens der Chorherren gekommen. Der Volkhardinger Konvent hatte sich daraufhin an den zuständigen Bischof in Paderborn gewandt, der der Bitte um Verlegung des Gemeindegottesdienstes nach Elleringhausen 1498 folgte.[5] Elleringhausen gehörte demnach zusammen mit Braunsen zum Kloster Volkhardinghausen, dem auch das Patronat und damit die Investitur zur Einsetzung eines Pfarrers noch 1537 oblag.[6] Erst im Zuge der Reformation ging das Patronat auf die Waldecker Grafen über.[7] 1525 wurde Elleringhausen mit der Pfarrei Braunsen vereinigt.[8] 1579 gelangte Elleringhausen nach Nieder-Waroldern, das seit 1540 Pfarrsitz war, zu dem auch Dehringhausen gehörte.[9] Nur sechs Jahre später, 1585, kam Elleringhausen wieder nach Braunsen. Bereits 1581 hatte es diesbezüglich nach dem Wechsel des Pfarrers Antonius Steinrück von Nieder-Waroldern nach Nieder-Ense Bestrebungen gegeben, durch Ober-Waroldern versorgt zu werden. Gleichzeitig hatte sich die Gemeinde Braunsen um eine neuere Verbindung mit Elleringhausen bemüht.[10] Bis 1586 wurde Elleringhausen durch Ober- und Nieder-Waroldern versorgt,[11] bevor es wieder mit Braunsen vereinigt wurde. Der Zeitraum von 1581 bis 1586 stellt daher einen Übergang der Versorgung durch Nieder-Waroldern und zeitweise auch aus Ober-Waroldern dar. Von 1685 bis 1706 wurden beide Orte mit der Pfarrei Wetterburg vereinigt. Danach gehörte Elleringhausen zur Pfarrei Ober-Waroldern. Pfarrer Hermann Ebersbach vermutet in der Pfarrchronik dafür das Jahr 1712.[12] Seit 2018 besteht das Kirchspiel Twiste-Waroldern.


  • [1] Friedrich Bleibaum, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Kassel, N. F., Gottfried Ganssauge, Walter Kramm, Wolfang Medding (Bearb.), Bd. 2, Kreis der Twiste, Kassel 1938, S. 109.
  • [2] Vgl. bei Wilhelm Münch.
  • [3] Xenia Stolzenburg, Jürgen Römer, Romanische Kirchen in Waldeck, hrsg. im Auftrag des Waldeckischen Geschichtsvereins e. V. von Jürgen Römer, Berlin/München 22021, S. 95.
  • [4] Wilhelm Classen, Die kirchliche Organisation Althessens im Mittelalter samt einem Umriß der neuzeitlichen Entwicklung (SIGLH 8), Marburg 1929 [ND 1980], S. 271-272.
  • [5] Gerhard Neumann, Kirche und Gesellschaft in der Grafschaft Waldeck am Ausgang des Mittelalters (Waldeckische Forschungen 11), Bad Arolsen 2001, S. 141-142.
  • [6] Ulrich Bockshammer, Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck (SHAGL 24), Marburg 1958, 205; Neumann (Anm. 5), S. 371, 372, Anm. 13. Zum Kloster Volkhardinghausen vgl. Wilhelm Dersch, Hessisches Klosterbuch (VHKH 12), Marburg 21940 [ND 2000], S. 150-151.
  • [7] Classen (Anm. 4), S. 272.
  • [8] Bleibaum (wie Anm. 1), S. 99.
  • [9] Werner Arend, Hilmar G. Stoecker (Bearb.), Niederwaroldern (Waldeckische Ortssippenbücher 86), Bad Arolsen 2009, S. 148.
  • [10] StAM, Best. 115/07, Nr. Elleringhausen 15.
  • [11] StAM, Best. 115/07, Nr. Nieder-Waroldern 16.
  • [12] Pfarrarchiv Ober-Waroldern, Chronik, S. 2.

Referenzen, Quelle Pfarrer M. Westerweg

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