Hausnamen

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Ellerkuser Hausnamen

Im Dorf gab es viele verschiedene Familien mit dem gleichen Namen, beispielsweise Rohde. Um die Familien und Häuser unterscheiden zu können, auch so, dass jeder weiß, welcher „Rohde“ nun eigentlich gemeint war, hat man die Familien und Häuser durch Hausnamen beschrieben.

Macht doch Sinn…

Die Familie Zirpins oben auf den Klutenstücken, die hat den Hausnamen Mirk, den haben sie als Geburtsnamen mitgenommen.

Brand, Katrin hießen früher Brunnenbrands, denn im Keller des Hauses war ein Brunnen.

Im Haus Malermeister Göbel waren alle bekannt als „Polezeidinners“. Der Rolf zum Beispiel war bei den Alten im Dorf immer nur „Polizeidinners Jüngster“, denn der Urgroßvater von Renate, Karl-Heinz, Kurt und Rolf war der sogenannte „Polizeidiener“. Er war der, der mit der Schelle läutend durchs Dorf ging und Neuigkeiten verkündete. Und die Bruni, die war ja auch so eine Polizeiners … Die Geschichte dazu findest Du bei den Anekdoten.

Im Hause Schäpes – also naja, Rohde, Karl, nannte man die Familienleut meist „Schäppes“ oder „Schäpes“, denn – wer hätts geahnt, ein Vorfahre war ein Schäfer.

Den Geburtsnamen Stallmann hat man in der Familie Nagel, also ehemals die Schröders, auch mitgenommen. Das war halt so.

Bei Rohde, Fritz II / – die wohnten auch in der „Alte Schule“, war der Hausname „Alte Bürgermeisters“, denn irgenwann war ein Bewohner da wohl auch mal ein Bürgermeister. Soll ja vorkommen.

Und Rohde, Fritz II / die von der „Alte Schule“ halt, wurden ja auch „bei Stallmanns“ genannt. Die wohnten ja schließlich auch neben Stallmanns Hof. Ist doch logo, oder?

Bei Figge, Waltraud wars ja ähnlich, wie das auch so üblich war, hier und da… Trallala. Biederbeck nämlich, weil warum? Weil die Vorbesitzer… Ihr wißt schon… hießen Biederbeck.

Das Müllers Haus, das ist ein ehemals Fingerhuts. Und warum hieß der Fingerhut wohl Fingerhut? Weil der Fingerhut zum Nähen gebraucht wurde. Fingerhut auf den Finger, damits nicht ins Fingerchen sticht, das Nadel- und-Faden Gewerk. Der Name wurde also auch hier mitgenommen, und wahrscheinlich war der Fingerhut irgendwann einmal der Näher im Dorfe.

Bei Göbel-Schmidt, der Elke nämlich, da heißen se alle Figgen, warum weiß keiner, aber man muss ja auch net alles wissen, wobei man ja auch alles essen kann, aber auch nicht immer sollte.

Und bei Rohden Henners nun gekauften Hause ehemals Gottmann warens die „Lappen“. Warum fragt ihr euch? Wir uns auch.

Bei Ennekes, also im anderen Hause Rohden Heinrich, da wo se halt auch residieren, denn in Gottmanns altem Haus Lappen wohnen sie ja nicht; also das Rohden Haus, das ja nun Rohden Bernd ist, oder eher Dianas und Christoph Tepel ihres bald, wie auch immer. Ennekes kommt wahrscheinlich von der Bezeichnung „Ende des Dorfes“, am Ende die Ecke sozusagen, so heißt ja auch der Berg am Ende vom Dorfe, Ennekes Berg. Aber ob das so war, vielleicht erfahren wir’s ja noch?

Bei Hetzel, Günter nannte man sich die Schrejers, denn die ehemaligen Bewohner hießen ja auch „bei Schrejers“. Warum also nicht so heißen, wie andere hießen. Macht man bei der Ehelichung ja auch so, neddewohr?

Und hier im Hause Nikolai, die man Stellmacher Mirk nennt, wurde auch der Geburtsname mit hinne genümmet. Mirk halt. Und der Beruf… Stellmacher ist übrigens heut kein so n richtiger Beruf mehr, und der hat auch nichts mit Zügen zu tun, von Wegen Weichen stellen oder so. Eher der Ställe Macher. Einer der, na ihr wißt schon. Also die Stellmachers, die sind die, die das Haus Nikolai benamt haben. Sozusagen.

Die Frauen haben ihre Geburtsnamen mitgenommen im Hause seinerzeit Schneider. Also die bei Wittmers. Oder je nach Jahreszahl und Jugendzeit Botschner, später eben Schneiders. Watt en Durchenander.

Bei Tönepöhls Fritz haben sie den „Jägers“ Namen vom Vorbesitzer übernommen, wobei wir finden, dass doch der Tönepöhl ein viel schönerer Name ist als alle anderen, und als Jägers sowieso.

Und da unten an der Wilde, da wo der ehemals Hof Gerhard, bekannt als „bei Rümes“ steht, da waren die Leut alle die „Rümesses“. Bei Rümes sachte man. Lange is das her. Mannomann.

Das letztens vom Göbel Stephan gekaufte ehemalige Marowsky Haus war bekannt als „bei Bestens“, und auch da wurde der Name vom Vorbesitzer halt so mitgenommen. So wäre das heute wohl ein „bei Bestens Marowskys Göbels wohnt jetzt ja der Sohn vom Müller aus dem Haus bei der Kirche, das ist der Bruder vom anderen Müller sein Sohn, der wohnt da doch, oder?

Peusters, Uwe, also der Rösners Uwe und sein Bruder der Lui Rösner, der eigentlich ja ein Heinz Peuster ist, die lebten im alten Hause Rösener, naja, der Uwe, der is noch da, der Lui – Heinz halt – hat sich n nigges Huus gebugget. Stimmt das so? Und Rösner ist der Name, den die Peusters vom vorherigen Rösner Hausbesitzer übernommen haben. Die wohnen da auf jeden Fall, der Peusters Uwe, aber nicht die Rösners, die ja nicht mehr.

Der Friedhelm, der Klein Friedhelm, der, das ist der von der Kappelmüllers Kappelmühle, da unten, in der Braunser Ecke schon fast gelegen. Lange Tradition, die alte Mühle. Die Kappelmühle halt. Kennt doch jeder.

Und Schusters? Ja da wo der Schusterseppel raus stammt, das ist doch dem Bürgermeister sein Bruder sein Haus, und da war der Schuster drin, der Postbrühmann halt, weil die ja auch die Post hatten. So wie die Willi und Borni Hofmanns, aber die haben keinen Hausnamen, oder naja, doch eigentlich. Bei Tante Miele.

Dann wären da noch Böttchers also die Fass- und Eimer-Hersteller, und die Bartholomä, die Emma, damals, längst abgerissen das Haus, Bartholomäer waren die aus dem Apostel – Kapitel, aber das ist eine andere Legende.

Wir freuen uns, dass ihr schmunzelt.

Wilfried Brühmann, Viola Zimmermann und Rolf Göbel im November 2023

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