Die Historie des Stellmachers
Der Stellmacher war ein Handwerker, der sich auf die Herstellung von Rädern und Wagen spezialisiert hatte. Der Beruf des Stellmachers hat eine lange Geschichte und geht zurück bis ins Mittelalter.
Im Mittelalter waren Wagen und Karren ein wichtiger Bestandteil des Transports von Waren und Personen. Die Anfertigung und Reparatur dieser Fahrzeuge war eine wichtige Handwerkskunst. Die Stellmacher waren dafür verantwortlich, dass die Räder und Wagen in gutem Zustand waren und sicher auf den Straßen und Wegen rollten.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Beruf des Stellmachers weiter und umfasste auch die Herstellung von Kutschen, Schlitten und anderen Fahrzeugen. Im 19. Jahrhundert erlebte das Handwerk des Stellmachers eine Blütezeit, da die Industrialisierung und der Ausbau von Straßen und Eisenbahnen den Transport von Waren und Personen revolutionierten. Der Bedarf an Wagen und Fahrzeugen stieg enorm an.
Im 20. Jahrhundert verlor der Beruf des Stellmachers an Bedeutung, da sich die Verkehrsmittel und Arbeitsmethoden weiter veränderten. Heute gibt es nur noch wenige Stellmacher, die traditionelle Wagen und Fahrzeuge herstellen und restaurieren. Dennoch hat das Handwerk des Stellmachers einen wichtigen Platz in der Geschichte der Landwirtschaft und des Transports eingenommen.
Eine bemerkenswerte Werkstatt der alten Tage.
Heinrich Griese war Stellmacher
Heinrich Griese war Stellmacher in Elleringhausen. Er konnte aber nicht nur Ställe für Kühe bauen, sondern fertigte um die Weihnachtszeit auf Bestellung auch Schaukelpferde aus Eichenholz. Diese wurden dann von Malermeister Karl Göbel angemalt, mit Pferdegesicht, einem Sattel, natürlich gehörte ordentlich aufgemaltes Zaumzeug dazu, und die Hufe waren ausdrucksmäßig durch Hufeisen betont. Die Kunden wollten vorzugsweise einen Schimmel gemalt haben, der mit ein paar schwarzen Punkten auf dem weißen Fell und einem Schwanz aus Flachs ausgestattet wurde.
Die kleinen und liebevoll gefertigten Schaukelpferde hielten den täglichen Gebrauch von mehreren Generationen der beschenkten Kinder aus. Heinrich Griese baute aber aus Eschenholz auch Skier im und für den Winter. Diese wurden auf seiner Bandsäge mit spitz zugesägt und danach im heißen Dampf in einem Ofenrohr, welches wiederum den Dampf aus einem Braukessel aufnahm, so weich gedämpft, dass man besagte Spitze des Brettes nach oben biegen konnte.
Ein paar Bindungen wurden aufgeschraubt und mit geflochtenen Strohseilen wurde der Fuß (mitsamt dem Schuh) festgeschnallt.
Später wurden dann Lederriemen vom Schuster Brühmann verwendet.
Die Ski-Stöcke waren aus Weidenholz gefertigt, welches reichlich an der Wilde wuchs, und auch hier waren es die Lederriemen vom Schuster Brühmann, die für den Halt und so für eine sichere Abfahrt sorgten.
Ein Holzpferd für Generationen
Dieses Pferdchen aus Holz hat Heinrich Griese gebaut und ist im Hause Göbel über Generationen gepflegt und mehrmals angemalt worden.
Heinrich Griese baute auch größere aus Eichenholz oder Buchenholz, die dann mit Lasur angemalt wurden. Die Maserung des Holzes wurde durch die Lasur farbig betont, und das Holz dadurch wetterfest.
Ein interessanter Link zum Beruf des Stellmacher: https://berufe-dieser-welt.de/stellmacher/ (Copyright beachten!)